SHŠ Lucrezia

PRINZESSIN LUCREZIA BORGIA

PRINZESSIN LUCREZIA BORGIA

   Lucrezia Borgia. Während der Regierung des Römischen Papstes Alexandr VI. aus dem Stamm Borgia erreichte italienische Rennaissance ihren Höhepunkt. Statt der geistlichen Sendung sorgten die damaligen Päpste für die weltlichen Lustbarkeiten. Morde, Unzucht, Korruption und Sehnsucht nach Weltherrschaft, das war Hauptgehalt der Politik der Borgia in Italien am Ende des 15. Jahrhunderts.
   In diese Zeit, voll von Widersprüchen, wurde Lucrezia Borgia geboren, die Tochter des Pastes Alexandr VI., Frau, aus der die historischen Gerichte Symbol der Unzucht und Giftmordes machten. Lucrezia wurde von den Zeitgenossen als sehr anziehende Frau mit mittelhoher, graziöser Figur dargestellt. Blonde, herabwallende Haare kräuselten sich, der schlanke Hals und schneeweiße Haut erinerrten an den Engel. Lucrezia liebte Unterhaltung, Familienfeste und Bälle. Sie war fähiger Organisator und nahm sehr gern an Vorbereitungen solcher Veranstalltungen teil.
   Sie war 12, als ihr Vater im Jahre 1492 zum Papst wurde. Ihre Mutter war Mäzenatin der römichen Kunstelite Vanozza Catanei, sie lebte mit dem Papst fünfundzwanzig Jahre als seine Konkubine und brachte ihm drei Töchter und drei Söhne zur Welt. Lucrezia bekam ausgezeichnete Ausbildung. Außer ihrer Muttersprache Italienisch sprach sie auch Spanisch, kannte auch Gründe Franzözisch, Griechisch und Latein.
   Schon im Jahre 1492 war Lucrezia zweimal formal verheiratet - diese Ehen konnte aber der Papst wann immer lösen. Beide diese Ehen erklärte der Papst bald für ungültig und verheiratete Lucrezia, diesmal aber wirklich, an den Mitgleid des herrschenden Stammes Sforza in Milano, Giovani Sforza. Das Ehepaar lebte aber praktisch nicht miteinander.
   Im Jahre 1496 wurden die Beziehungen des Papstes mit den Sforzas schlechter. In diesem Zusammenhang wurde auch das gewaltige Beiseiteschaffen des Luzcerias Ehemannes vorbereitet, ihr dient aber zur Ehre, dass sie ihren nicht geliebten Mann rechtzeitig warnte und er floh nach Milano. Lucrezia wandte sich lieber vor dem Zorn ihres Vaters ins Kloster. Im Jahre 1498 wurde alles vergessen und Lucrezia heiratete den Neffen des Königs von Neapol Alfons von Arragon. Als Lucrezia den Sohn Rodrigo zur Welt brachte (im Jahre 1499), schien es, dass ihr Glück nichts bedrohen kann. Aber gerade im Gegenteil. Der Papst und sein Sohn (Lucrezias Bruder) Cesare, der der Armee der Landsknechte gebot, vereinigten sich geheim mit dem französichen König, damit sie dann zusammnen ihre Waffen gegen den Neapolkönig heben. Alfonso erfuhr alles und auf einmal wurde er auf dem Papsthof unbequem. Am 15. Juli 1500 wurde er auf der Treppe des Papstpalästes von den gedungten Mördern angegriffen und schwer verletzt. Lucrezia behandelte ihn dann wochenlang, aber am 18. August drang in ihre Gemächer Kapitän der Wachen von Cesar Borgia ein und erdrosselte Alfonso vor den Lucrezias Augen.
Lucrezia Borgia - Bartolomeo Veneto. The Collection of the University of Notre Dame, Indiana.    Im Jahre 1501 bewirtete der Papst viele bedeutende Persönlichkeiten Italiens - Kardinäle, Herzoge, Grafen - auch fünfzig bekannteste Kurtisanen, die nach dem Essen mit den Dienern und anderen Anwesenden tanzten, zuerst angezogen, später nackt. Dass das alles am Ende zu Orgien wurde, das war sicher nicht Lucrezias Schuld, aber viellecht von hier stammt die Legende über die Lucrezias Morallasterhaftigkeit.
   Aus Lucrezia wurde nach dem Tod Alfons von Aragon weise Frau mit ruhigem Charakter. Sie wurde gegen die Befehle der Familie hart und fuhr auf ihre Burg in Nep weg, wo sie im Jahre 1502 Alfons d´Este, Erben des Ferrarherzogtums, heiratete. Sie gab ihm insgesamt fünf Kinder, das sechste wurde im Jahre 1519 zur Welt schon tot gebracht und zehn Tage später starb auch die erschöpfte Lucrezia.
   Die letzten siebzehn Jahre des Lebens lebte sie würdig. Auf dem Ferrarhof konzetrierte sie um sich Künstler, vor allem Literaten, die bald nicht nur in Ferrara bekannt wurden.
   Das Volk vergass aber nicht die Borgias Tyrannei. Obwohl sich Lucrezia selbst immer der Gewaltsamkeiten ihres Vaters und Bruders zurückhielt, der Schatten der Verleumlungen fiel auch auf sie. Lucrezia war aber eigentlich eine unglückliche Frau, die zur Opfer der Machteinflüsse ihrer Familie wurde.